Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert

Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt

23.01.2019

KWB startet Programm Vielfalt@Bücherhallen

Die KWB setzt die Fortbildungsreihe Vielfalt@Bücherhallen zur interkulturellen Öffnung der vier Hamburger Partner der Kulturstiftung des Bundes um. Dabei sollen Einwanderung und kulturelle Diversität als Zukunftsthemen aktiv in die Häuser getragen und strukturelle Ausschlüsse im Kulturbetrieb vermindert werden. Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt im Rahmen von "360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" bundesweit Institutionen, die sich mit Fragen der kulturellen Vielfalt befassen. Nun startet die Fortbildungsreihe unter der Leitung der KWB-Referentinnen Dr. Rita Panesar und Elisabeth Wazinski (Bild links) in Hamburg.

Die Kulturstiftung des Bundes hat in der zweiten Förderrunde vier Hamburger Institutionen für die Teilnahme am Programm "360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" ausgewählt: Das Altonaer Museum/Stiftung Historische Museen Hamburg, Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt MARKK, Thalia Theater GmbH, Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Die KWB konnte sich mit seinem Konzept zur interkulturellen Öffnung des Kompetenzclusters Vielfalt@Bücherhallen durchsetzen und startet nach der Auftaktveranstaltung im Dezember 2018 nun mit der Durchführung der Fortbildungsreihe.

Dr. Rita Panesar und Elisabeth Wazinski, Projektleitung und Konzeptentwicklung KWB, haben die Fortbildung entwickelt: "Mit der Qualifizierung stärken wir Teilnehmende darin, kultursensibel in ihre Einrichtungen zu wirken, damit sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen Barrieren erkennen und abbauen können."

Vielfalt@Bücherhallen besteht aus acht zweitägigen Modulen mit 15 Mitarbeiter/-innen der Bücherhallen Hamburg sowie Gastteilnehmer/-innen aus dem MARKK, dem Altonaer Museum und dem Thalia Theater. Die Teilnehmer/-innen werden Experten/-innen und Multiplikatoren/-innen in Bezug auf die Öffnung ihrer Häuser für Vielfalt und Interkulturalität.

Die teilnehmenden Kulturhäuser berichten über ihre Vorhaben, die sie über die Förderung von "360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" umsetzen wollen:

Hella Schwemer-Martienßen, Direktorin Stiftung Hamburger Öffentlichen Bücherhallen:
"Die Bücherhallen Hamburg laden alle Kulturen der Stadt ein, die Bibliotheken im gesamten Stadtgebiet zu 'ihren' Kultur- und Begegnungsorten zu machen. Sie werden so der Zusammensetzung der Hamburger Bevölkerung noch besser Rechnung tragen. Außerdem wird das System die Personalstruktur durch die vermehrte Einstellung und Förderung von Mitarbeiter/-innen mit Migrationshintergrund verändern, seine Kompetenzen für interkulturelle Öffnungsprozesse verbessern und lernen, dieses Wissen an andere Kultureinrichtungen und Öffentliche Bibliotheken in Hamburg und deutschlandweit weiterzugeben."

 

Prof. Dr. Anja Dauschek, Direktorin Altonaer Museum:

"Ich freue mich sehr, dass sich das Altonaer Museum dank des Fonds '360°' mit einem 'Community Curator' dem Aufbau dauerhafter Kommunikations- und Kooperationsstrukturen in der Stadt widmen kann. So kann die Zusammenarbeit mit verschiedenen Hamburger Bevölkerungsgruppen intensiviert und ausgebaut werden. Das ist ein wichtiger Schritt zum Ziel, das Altonaer Museum zu einem Ort für eine Stadtgesellschaft zu machen, die das Haus nicht nur besucht, sondern aktiv mitgestaltet."

Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Direktorin MARKK:

"Wir möchten uns einen neuen Platz in der Kulturlandschaft erarbeiten und den Bedürfnissen einer pluralen Stadtgesellschaft gerecht werden. Wir arbeiten daran, unsere Programmatik zu verändern und neue Netzwerke zu erschließen. Das Programm '360°' erlaubt uns in besonderem Maße, uns mit Themen wie Rassismus und Ausgrenzungsmechanismen zu befassen."

Heinz-Werner Köster, Verwaltungsdirektor Thalia Theater: "Kulturelle Vielfalt ist aus politischen, humanitären und künstlerischen Gründen ein zentrales Anliegen der Intendanz von Joachim Lux am Thalia Theater. Es geht uns sowohl um die Teilhabe der interkulturellen Stadtgesellschaft als auch um Internationalität. Das Thalia Theater setzt sich in seiner Arbeit bereits bewusst und intensiv mit Fragen der kulturellen Diversität auseinander, doch wir brauchen ebenso eine zentrale Strategie. Die vielversprechenden Ansätze müssen zusammengedacht und stärker auf eine gemeinsame Zielerreichung miteinander verbunden werden, damit Wirkung und Nachhaltigkeit einer diversitätsorientierten Öffnung erhöht werden. Auch innerbetrieblich möchten wir die vielfältigen kulturellen Perspektiven der neuen Stadtgesellschaft stärker verankern. Wir sind der Überzeugung, dass erst wenn die Menschen auf und hinter der Bühne kulturell vielfältig sind, Diversität das Programmangebot durchdringen und die interkulturell geprägte Bevölkerung Hamburgs erreicht werden kann. Das Thalia Theater will zu einem Ort werden, an dem multiperspektivisch gedacht wird und an dem die Sichtweisen und das Selbstverständnis der neuen Stadtgesellschaft aktiv miteinbezogen werden. Um diese Querschnittsaufgabe zu meistern, sind wir über die Förderung im Rahmen des '360°'-Fonds sehr dankbar und freuen uns, die Herausforderungen anzugehen."

Anna Zosik, Projektleiterin '360°': "Der Fonds fördert eine große Bandbreite von Ansatzpunkten, Strategien und Methoden, die exemplarisch aufzeigen, wie Institutionen ihr Potenzial thematisch und personell zur Mitgestaltung der neuen Stadtgesellschaft entfalten können."