Unter dem Dach von "Fachkräfte für Hamburg" werden die Aktivitäten des "Demographie Netzwerk Hamburg" (ddn Hamburg) und dem "Expertinnen-Netz. Mentoring für Hamburg" gebündelt.
Übergeordnetes Ziel ist es, dem demographischen Wandel entgegenzutreten und präventive Qualifizierungskonzepte für Unternehmen sowie Beschäftigte der Region umzusetzen. Dazu gehört, unerkannte Potenziale auf dem Arbeitsmarkt sichtbar zu machen sowie den Fachkräftebedarf durch die Ausschöpfung und Verbesserung vorhandener Ressourcen langfristig zu decken.
Demographie Netzwerk Hamburg
Der demographische Wandel bringt Veränderungsprozesse für alle Unternehmen, unabhängig von ihrem Standort, mit sich. Fachkräftemangel, Nachwuchsengpässe, massenweise Altersabgänge, Abwerbung von Know-how-Trägern, War for Talents, altersgemischte Teams, steigender Anteil von älteren Beschäftigten sind Folgen der Altersverschiebung. Die zukünftige Aufgabe wird darin bestehen, zunächst die vorhandenen Mitarbeiter/-innen zu entwickeln und zu halten. Hat sich ein Unternehmen mitarbeiterorientiert, alters- und alternsgerecht aufgestellt, gelingt auch die Rekrutierung qualifizierter Kräfte.
Das Netzwerk "ddn Hamburg" beschäftigt sich im Rahmen seiner sechs Fachforen mit diesen und weiteren Themen, stellen Best-Practice-Unternehmen vor und entwickelt im Austausch mit den Mitgliedern neue Lösungsstrategien.
Expertinnen-Netz. Mentoring für Frauen
Erfolgreich und finanziell unabhängig sein, Geschlechterklischees begegnen, Kind und Beruf unter einen Hut bringen – Frauen haben im Berufsleben mit Herausforderungen zu kämpfen, die sich in der Corona-Pandemie teilweise noch verschärft haben. Das Angebot "Expertinnen Netzwerk. Mentoring für Frauen" bietet Hilfe durch Austausch, Empowerment und Entwicklung neuer Perspektiven. Das Mentorinnen-Netzwerk besteht aus erfahrenen, erfolgreichen Frauen, die Mentees ehrenamtlich begleiten.
Am Mentoring-Programm interessierte Frauen senden den ausgefüllten Fragebogen an das Projekt und erhalten einen Termin für ein Orientierungsgespräch. Teilnahmevoraussetzung ist, dass die Frauen in Hamburg leben oder arbeiten.
Projektbüro "Fachkräfte für Hamburg"
Das Projektbüro "Fachkräfte für Hamburg" legte seinen Fokus über die Jahre immer wieder auch auf besondere Zielgruppen, die auf dem Hamburger Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind, wie zum Beispiel Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte, Berufsrückkehrer/-innen sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Mit verschiedenen Maßnahmen setzt sich das Projekt für verbesserte Arbeitsmarktchancen der Zielgruppen ein.
Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte
"Fachkräfte für Hamburg" vertrat im Unternehmensservices von W.I.R – work and integration for refugees und später im HWC – Hamburg Welcome Center den UVNord e. V. (Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.) und beriet interessierte Unternehmen bei der Einstellung von geflüchteten Menschen. Es unterstützte Unternehmen bei allen Fragen rund um das Thema und vermittelte passende Bewerberinnen und Bewerber für vakante Stellen. Dabei bot es Hilfestellung bei Formalitäten und begleitete den gesamten Bewerbungsprozess.
Als erfolgreiche Maßnahmen im Matchingprozess zwischen Unternehmen und Bewerbern/-innen mit Flucht- oder Migrationshintergrund haben sich die Speed-Datings und die Betriebserkundungen erwiesen. Auf diese Weise hat beispielsweise auch Karam Koach einen Ausbildungsplatz bei Hugo Pfohe erhalten und Schüler/-innen der Gretel Bergmann Schule einen Betriebsbesuch bei der STILL GmbH machen können.
Menschen mit Beeinträchtigung
Wie ist es um Menschen mit Behinderung am Hamburger Arbeitsmarkt bestellt? Dieser Frage widmet sich eine Analyse, welche die KWB 2016 im Auftrag der damaligen Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration im Rahmen des Aktionsbündnisses für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk erstellt hat. Sie umfasst eine Sekundäranalyse amtlicher Daten sowie eine Bestandsaufnahme vorhandener Unterstützungs- und Förderangebote. Praxisbeispiele zeigen zudem auf, wie Inklusion in Hamburg umgesetzt wird.
Download der Analyse zur Erwerbssituation von Menschen mit Behinderung in Hamburg (PDF, 2 MB) Den Handlungsempfehlungen der Analyse folgend setzte "Fachkräfte für Hamburg" ab 2018 Veranstaltungen zur Arbeitsmarktinklusion um. Alles startete mit dem Kick-off "Diversity & Inklusion" und führte zum "Forum Inklusive Ausbildung", das halbjährlich stattfindet. 2022 zog das Forum schließlich unter das Dach von "ddn Hamburg".
Einige Veranstaltungsberichte:
Kick-off: "Diversity & Inklusion", Juni 2018
Forum Inklusive Ausbildung: "Unser Auszubildender ist heute eine Säule im Arbeitsalltag", Juli 2019
Forum Inklusive Ausbildung: "Wir sagen schon im Einstellungsgespräch, dass wir inklusiv arbeiten.", Dezember 2019Forum Inklusive Ausbildung: "Digitalisierung – Chance für Inklusion", August 2020Forum Inklusive Ausbildung: "Potenziale von Menschen mit Sehbeeinträchtigung", Februar 2021
Forum Inklusion: "Hinschauen und ansprechen – Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen", September 2021Forum Inklusion: "Handlungsspielräume beim Thema psychische Beeinträchtigung", März 2022Forum Inklusion: "Verbündete bei inklusiver Ausbildung", November 2022
Menschen, die Sorgearbeit leisten
"Fachkräfte für Hamburg" hatte 2018 und 2019 einen Arbeitsschwerpunkt auf dem Thema Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
Informationen zum dem Themenbereich hat das Projekt für die Website des Hamburger Fachkräftenetzwerkes aufgearbeitet. In einem kurzen Informationspapier sind die wichtigsten Fakten zum Thema "Warum sich die Umwandlung von Minijobs lohnt" zusammengefasst.
Zusammenfassung für Beschäftigte "Das sollten Sie als Minijobber/-in wissen" (PDF, 411 KB) Zusammenfassung für Unternehmen "Minijobs: Das sollten Unternehmen wissen" (PDF, 423 KB)
Das Informationspapier für Minijobbende wurde auch in fünf Sprachen übersetzt:
يجب أن تعرف ذلك كشخص يقوم بما يُعرف ب »الوظيفة الصغيرة (Arabisch, PDF) Като упражняващо „мини работа“ лице трябва да знаете това (Bulgarisch, PDF)
What you should know as a mini-jobber (Englisch, PDF)
To powinien wiedzieć każdy pracujący w ramach Minijob (Polnisch, PDF)
Küçük işlerde çalışan olarak bunları bilmenizde fayda var (Türkisch, PDF)
Darüber hinaus veranstaltete das Projektbüro 2018 die Branchendialoge "Verborgene Ressourcen von Minijobbenden", bei denen das Ohr an die Praxis gelegt wurde: Welche Vor- und Nachteile sehen die Unternehmensvertreter/-innen und Sozialpartner der Branchen in der Beschäftigungsform Minijob?
Die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stellte sich als ein Lösungsansatz dar, der sowohl für Arbeitgeber/-innen als auch für Arbeitnehmer/-innen viele Vorteile hat. Im Rahmen von drei Branchendialogen diskutierten Vertreter/-innen von Behörden, Berufsverbänden und Gewerkschaften mit Unternehmern/-innen Erfolgsstrategien und Herausforderungen, die mit der Umwandlung von Minijobs einhergehen.
Bericht zu den Branchendialogen (PDF)Im darauf folgendem Jahr wendete sich "Fachkräfte für Hamburg" der Perspektive der Minijobbenden zu. Über Interviews und Gespräche wurden Beratungsbedarfe ermittelt und Handlungsempfehlungen erstellt.
Personalpartnerschaften in der Corona-Krise
2020 brachte die Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt teilweise fast zum Stillstand. Mit einer Matching-Plattform bot die KWB im Auftrag der Hamburger Sozialbehörde Unternehmen die Möglichkeit, branchenunabhängig temporäre personelle Verfügbarkeiten und Bedarfe für die Zeit der Corona-Pandemie zu inserieren und untereinander auszugleichen. Ziel der Matching-Plattform war es, beide Parteien auf diesem Weg schnell und unbürokratisch im Sinne einer Personalpartnerschaft zusammenzubringen. Die Job-Tauschbörse ist inzwischen ausgelaufen. Das Online-Seminar "Rechtliche Beratung zur Personalpartnerschaft" können Sie weiterhin abrufen:
Hintergrund und Förderung
Das Projektbüro "Fachkräfte für Hamburg" wird im Rahmen des "Aktionsbündnises Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk" gefördert. Dieses setzt sich zusammen aus dem Hamburger Senat (vertreten durch die fachlich betroffenen Fachbehörden), der Agentur für Arbeit Hamburg, dem Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Nord, der Handelskammer Hamburg, der Handwerkskammer Hamburg, dem Jobcenter team.arbeit.hamburg sowie dem Unternehmensverband Nord. Das Hamburger Fachkräftenetzwerk wurde im Jahr 2013 gegründet, um eine neue Qualität der Zusammenarbeit aller arbeitsmarktpolitischen Akteure zu schaffen, da keiner der Partner des Fachkräftenetzwerks alleine die erforderlichen Analysen und fachpolitischen Anpassungen zur Fachkräftesicherung leisten kann.