Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Netzwerken – das tun wir doch alle jeden Tag. Der Klönschnack mit den Kollegen, das Zaungespräch mit der Nachbarin, das Telefonat mit der Freundin. In der Online-Diskussionsrunde "Back in Job" am 20.08.2020 ging es um das Netzwerken im beruflichen Kontext.
Dass sich das Netzwerken gut eignet, um eine neue Stelle zu finden, bestätigt eine Teilnehmerin gleich zu Beginn der Veranstaltung und berichtet von ihren positiven Erfahrungen. Über das soziale Online-Netzwerk Xing kam sie zu einem neuen Job.
Wozu man Xing und andere Business-Netzwerke nutzen kann, interessierte viele Teilnehmerinnen, darunter eine selbstständige Ernährungsberaterin, die wissen wollte, wie gute Kontakte bei Xing gefunden werden können. "Mit Xing oder LinkedIn können Sie nicht nur neue Klienten werben, sondern auch interessante Kontakte zu anderen Fachleuten oder Berufsverbänden aufbauen, Termine zu Fachveranstaltungen finden oder auch Fachgruppen beitreten und so relevante Brancheninformationen und Erfahrungen austauschen", beschreibt Ragna Sekora vom "Worklife"-Team die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der bekannten Netzwerk-Tools.
Ist Netzwerken - im beruflichen Sinne - für jeden etwas? Darüber wurde intensiv diskutiert. Cornelia Heckermann wies darauf hin, dass man sich als eher introvertierter Typ in kleinen Schritten mit dem Netzwerken vertraut machen sollte: sich in Gesprächen einbringen, Fragen stellen, Gemeinsamkeiten betonen und so erste, positive Erfahrungen in einem "harmlosen" Umfeld sammeln. Diszipliniert vorgehen, sich feste Termine setzen, gut vorbereitet in ein Gespräch gehen – das sind nach Ansicht einer Teilnehmerin weitere Voraussetzungen, um sicherer auf dem Parkett des Netzwerkens zu werden.
Neben den bekannten Netzwerkportalen gibt es viele Gelegenheiten des persönlichen Netzwerkens. Der Smalltalk spielt eine große Rolle. Aber auch Fachveranstaltungen für Menschen mit spezieller Expertise oder für bestimmte Zielgruppen, wie zum Beispiel der "Verband berufstätiger Mütter" (VBM). In diesem Zusammenhang berichtet Christiane Herzig auch vom regelmäßigen Kontakt zu (ehemaligen) Kollegen, bei dem u.a. auch über neue berufliche Perspektiven gesprochen wird.
Das Netzwerken hat sich in Corona-Zeiten verändert, findet Ragna Sekora und berichtet über Veränderungen bei "Worklife": Präsenzveranstaltungen und -beratungen werden nun ersatzweise oder zusätzlich online angeboten. Eine gute Ergänzung, aber kein Ersatz für persönliche Kontakte, findet die Diskussionsrunde. Denn dabei gehen spontane Begegnungen mit neuen Leuten verloren, bedauert eine Teilnehmerin.
Was gibt es bei einer ersten Kontaktaufnahme (z.B. telefonisch) zu berücksichtigen? Cornelia Heckermann rät, sich nach kurzer Vorstellung zunächst zu erkundigen, ob es dem Gesprächspartner überhaupt zeitlich passt und abzuklären, ob man es mit dem richtigen Gesprächspartner zu tun hat und ggf. einen Termin zu vereinbaren. Eine Teilnehmerin ergänzt, dass es wichtig sei, zum Abschluss des Gesprächs Verbindlichkeit zu zeigen, indem man beispielsweise einen weiteren Termin vereinbart und sich im Nachgang per Mail für das nette Gespräch bedankt.
Am Ende der Veranstaltung stand der Appell einer Teilnehmerin, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn das Netzwerken nicht stets und sofort zum Erfolg führt. Es ergeben sich immer wieder Gelegenheiten dazu.