Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Digitale Konferenz 2020
Gerade Mütter mit Migrationshintergrund und deren Kinder benötigen in Zeiten von Corona besondere Unterstützung – sei es bei der Umstellung auf digitale Lernformen, beim Homeschooling der Kinder oder schlicht bei der Bewältigung von Alltags- und Gesundheitsfragen während der Pandemie bedingten Maßnahmen. In den vergangenen Monaten waren Franca von Hacht von der KWB sowie die Mitarbeitenden der 85 weiteren Kontaktstellen des ESF-Bundesprogramms "Stark im Beruf" stets für die Mütter und ihre Familien da.
Die diesjährige digitale Konferenz des erfolgreichen ESF-Programms des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) stand daher unter dem Motto "Starke Begleitung in Zeiten von Corona". Rund 160 Mitarbeitende der Kontaktstellen und etwa 120 externe Gäste – meist die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Jobcenter - nahmen an der dreitägigen Konferez teil. Für die KWB war Franca von Hacht dabei.
Zum Konferenzauftakt lobte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey die Arbeit der "Stark im Beruf"- Kontaktstellen in ihrem Grußwort: "Bereits 14.000 Mütter haben Sie mit 'Stark im Beruf' insgesamt begleitet. Sie sind auch in der Pandemie an der Seite der Mütter und ihrer Familien geblieben. Sie haben den Kontakt gehalten: mit Telefonberatungen, Online-Formaten und vielem mehr. Ich danke Ihnen sehr für Ihren Einsatz."
Am ersten Tag der Konferenz diskutierten Experten/-innen, wie Mütter mit Migrationshintergrund beim Einstieg in die Erwerbsarbeit und bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie während der Corona-Pandemie unterstützt werden können. Michaela Kreyenfeld, Professorin an der Hertie School of Governance, wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass Mütter auch in der Corona-Krise die Hauptlast der Sorgearbeit tragen. Aber immer häufiger werde sie auch von Vätern übernommen.
Dr. Nicole Cujai, Geschäftsführerin des Bereiches Arbeitsmarkt bei der Bundesagentur für Arbeit, gab einen Ausblick, welche ergänzenden Programme neben den Regelangeboten der Behörde für die Zielgruppe Migrantinnen mit Kindern notwendig sind.
Mit der Bundesagentur für Arbeit besteht eine strategische Partnerschaft im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Stark im Beruf". Die Programmverantwortlichen beim BMFSFJ hoben den großen Erfolg von "Stark im Beruf" hervor: Gut ein Drittel der Mütter finden im Projektanschluss eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, machen sich selbstständig oder beginnen eine Ausbildung.
Tools der digitalen Kommunikation, Fachkräftesicherung gemeinsam mit Unternehmen, niedrigschwellige Projektansätze wie "Kinder gegen Corona" und politische Lobbyarbeit waren unter anderem am zweiten Tag die Themen in verschiedenen Workshops. An einen Experten-Input schlossen sich jeweils lebhafte Diskussionen der Konferenzteilnehmenden an.
In den ebenfalls digital durchgeführten Weltencafés am dritten Tag der Konferenz standen die Projektumsetzer/-innen nun ihrerseits als Programmexperten/-innen mit "Insider-Perspektive" im Mittelpunkt. Ziel der acht parallellaufenden Weltencafés war der Wissensaustausch zwischen den Teilnehmenden. Die Weltencafés wurden aufgezeichnet und dienen auch als Grundlage für die programmbegleitende Evaluation, die wichtige Ergebnisse zur Programmjustierung an die Verantwortlichen liefern soll.
Auch Franca von Hacht berichtete von einer Anpassung ihres Angebots: "Unsere Beratungstätigkeit hat sich während der Corona-Pandemie verändert, da sich die Herausforderungen und die Belange der Teilnehmerinnen verlagert haben. Von März bis Mai haben wir eher sozialpädagogische und systemische Unterstützung geleistet. Das ändert sich aber von Woche zu Woche. Zurzeit kehren wir wieder zu unserem ursprünglichen Beratungsangebot rundum dem beruflichen Einstieg zurück."
Mit dem Programm "Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" unterstützen das Bundesfamilienministerium und der Europäische Sozialfonds Mütter mit Migrationsgrund und Fluchtgeschichte bei ihrem Weg in die Erwerbstätigkeit. Insgesamt begleiten 86 Kontaktstellen Mütter beim (Wieder-) Einstieg. Weitere Informationen zu der Kontaktstelle der KWB erhalten Sie hier.