Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert

Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt

06.05.2024

Peer4Queer auf dem 5. European Mentoring Summit in Paris

Peer-Mentoring als Methode sozialer Interaktion in queeren Kontexten

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Die Peer4Queer-Referent*innen (v. l. n. r.): Dr. Alexei Medvedev, Hannah Münstermann und Tabea von Keitz. Foto: © KWB

Ende April 2024 war eine Peer4Queer-Delegation an der Pariser Universität Sorbonne zu Gast, um das diesjährige European Mentoring Summit (EMS) mit einem Workshop zu bereichern. Organisiert vom Europäischen Netzwerk Mentoring Europe und dem französischen Dachverband Collectif Mentorat standen die neusten Studien- und Praxiserkenntnisse im Bereich des (sozialen) Mentorings im Mittelpunkt dieser Tagung.
 

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Insgesamt 50 Speaker*innen waren beim diesjährigen European Mentoring Summit zu Gast. Foto: © KWB

Is There Anything Special About Peer Mentoring for Queer Youth?
Unter diesem Titel gestaltete das durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" geförderte Mentoring-Projekt "Peer4Queer" der KWB mit einem eigenen Workshop das Programm des Summits aktiv mit. Dafür reisten Dr. Alexei Medvedev (Bereichsleitung Schulentwicklung der KWB), Hannah Münstermann (Mentorin) und Tabea von Keitz (Mentee) nach Frankreich, um Peer-Mentoring als Instrument zur Stärkung der Identitätsentwicklung queerer junger Menschen und als Empowerment-Methode vorzustellen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Workshop dem Thema Matching als besonders sensibler Spagat zwischen Vorstellungen und Bedarfen von Mentees und Angeboten der Mentor*innen, dies vor dem Hintergrund unterschiedlichster Konstellationen, was sexuelle/romantische Orientierung und Genderidentität(en) beider Seiten angeht.
 

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Mehr als 400 Teilnehmende verzeichnete das dreitägige Summit in Paris. Foto: © KWB

Das Besondere am Workshop lag in der eher seltenen Kombination der vertretenen Rollen: Das Original-Tandem aus der ersten Peer4Queer-Mentoringstaffel konnte ein Mentoring-Jahr mit seinen verschiedenen Phasen – von der Akquise und dem Matching über die Probezeit, die routinierte Mentoring-Arbeit bis hin zur Beendigung der Arbeit im Tandem – erlebbar machen, während Dr. Alexei Medvedev die individuellen Erfahrungen des Tandems auf der Metaebene kontextualisierte. Mithilfe dieses Wechselspiels arbeitete das Trio Stärken und Grenzen der Methode heraus und blickte verstärkt auf Erfolgsfaktoren der Praxis.

Die praxisnahe Struktur überzeugte die Workshopteilnehmenden, die auf diesem Weg ein erlebbares und multiperspektivisches Abbild des Projektalltages erlangten. In ihrem Feedback betonten sie den hohen Grad an Authentizität der Projektpraxis und lobten außerdem die Interaktivität des Workshops, indem sie selbst in Form eines Mini-Speed-Datings in die Erfahrungswelten von Mentor*innen und Mentees in der Phase des Matchings eintauchen konnten.
 

Alle Informationen zum diesjährigen European Mentoring Summit gibt es online unter: mentoringsummit.eu.