Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
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BIBB-Expertin hält Vortrag zum Thema "Altes und Neues zum DQR"
Wie ist der DQR entstanden? Welche Vorteile und Perspektiven bietet er? Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung? Und was kommt insbesondere auf Träger nicht-formellen Lernens zu? Diese und weitere Fragen beantwortete Irmgard Frank vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) am Donnerstag, dem 17. Juli 2014, auf der Netz3L-Infoveranstaltung.
Über 40 Vertreter/-innen von Bildungsträgern, Kammern, Unternehmen und Behörden informierten sich über Altes und Neues zum DQR. Besonders erfreulich war das große Interesse von Teilnehmenden, die bisher noch nicht im Netz3L-Netzwerk vertreten waren.
Die Referentin, Irmgard Frank, ist Leiterin der Abteilung "Ordnung der Berufsbildung" im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Die Aufgaben der Abteilung sind:
- Neuordnung und Modernisierung von staatlich anerkannten Aus- und Fortbildungen
- Berufsbezogene Forschung
- Evaluation der Aus- und Fortbildungsregelungen
- Beratung im In- und Ausland
- Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens
Insbesondere für die thematischen Neueinsteiger/-innen erläuterte Frank die Entstehungsgeschichte des DQR und die Fokussierung auf Lernergebnisse und Kompetenzen. Sie widmete sich zudem der Vorstellung der Kompetenzmatrix bei der Beschreibung der acht Niveaus des DQR. Die Grundvoraussetzung für die Zuordnungen besteht in einem gemeinsamen Kompetenzverständnis, das die berufsbezogene Fachkompetenz, die Sozialkompetenz, die Selbstkompetenz und die Methodenkompetenz einbezieht.
Seit der offiziellen Einführung des DQR am 31. Januar 2013 wurden bereits die staatlichen Ausbildungsgänge, die Studienabschlüsse und einige staatlich anerkannte Fortbildungen sowie die Berufsvorbereitungsmaßnahmen den Niveaustufen des DQR zugeordnet. Vorerst zurückgestellt wurde die Zuordnung der allgemeinbildenden Abschlüsse. Für die praktische Gestaltung von Ausbildungsordnungen im Sinne des DQR wurde am 26. Juni 2014 eine Empfehlung mit Arbeitshilfe vom Hauptausschuss des BIBB erlassen. Ebenfalls wurde eine Handlungsempfehlung (Nr. 158) für die Anforderungen an kompetenzorientierte Prüfungen veröffentlicht.
Da die Mehrheit der Teilnehmenden aus dem Bereich der nicht-formalen Weiterbildung stammte, bezog sich Frank auf die Bedeutung des DQR für nicht-formales und informelles Lernen. In diesem Bereich werden zurzeit Instrumente und Verfahren zur Zuordnung entwickelt und erprobt. In dem Bericht einer Expertenarbeitsgruppe wurde kürzlich empfohlen, welche Anforderungen an DQR-Zuordnungen in nicht-formalen Weiterbildungen gestellt werden sollten. Die zentralen Fragen sind hier, so Frank, die Beschreibung von Lernergebnissen, die Anforderungen an die Dokumentationsstandards und an die Qualitätssicherung, die Gewährleistung von Konsistenz und Transparenz des DQR und die Verfahren sowie Zuständigkeiten der Zuordnung.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Fragen an die Referentin zu stellen. Es wurde deutlich, dass noch immer ein großer Informationsbedarf bei der direkten Umsetzung für die einzelnen Bildungsträger vorhanden ist. Die Umsetzung des DQR stellt bisher lediglich eine Empfehlung dar und insbesondere in der nicht-formalen Weiterbildung ist der Umgang vielerorts in der Erprobung – bislang gibt es in diesem Bereich noch keine Zuständigkeiten für die Zuordnung zu den DQR-Stufen. Es gibt allerdings einige Träger, die ihre Weiterbildungen bereits erfolgreich kompetenzorientiert umgestellt haben und damit arbeiten.
Hier finden Sie die Präsentation von Irmgard Frank zum Download.