Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
Informationsveranstaltung zu gewerblich-technischen Berufen
"Gerade einmal 5 Prozent der Arbeitnehmer in gewerblich-technischen Berufen sind Frauen. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann, dass es so schnell wie möglich mindestens 15 Prozent werden!", so Gudrun Rinninsland, Leiterin des Hamburger Ausbildungszentrums e. V. (HAZ). Gemeinsam mit dem HAZ hat das ServiceCenter Teilzeitausbildung vor Kurzem eine Veranstaltung mit echter Frauenpower angesetzt: Vier Auszubildende – Elektronikerin, Mechatronikerin, Industriemechanikerin und Konstruktionsmechanikerin – plauderten aus dem Nähkästchen und gaben einen tollen Einblick in ihre Ausbildung.
"Viele Hamburger Betriebe sind dazu bereit, mehr technische Ausbildungsplätze mit Frauen zu besetzten. Oft hängt dort aber viel mehr dran als ‚einfach nur‘ eine Frau einzustellen – die Werkstätten müssen sich ganz neu strukturieren: So müssen beispielsweise neue Duschen und WCs gebaut werden, damit haben wir meist schon die erste Hürde", berichtet die Geschäftsführerin des HAZ. Im Gespräch mit den Auszubildenden wird jedoch schnell klar: Hier ist viel im Gange – auch wenn man sich als Frau in der von Männern dominierten Szene erst einmal behaupten muss: "Tja, manchmal kommt da schon der eine oder andere Spruch, aber mit einem guten Konter, kann man auch die Männer schnell von sich überzeugen", so eine der eingeladenen Auszubildenden bei der Gesprächsrunde mit den Teilnehmerinnen des ServiceCenters Teilzeitausbildung.
Die Projektreferentinnen Nicole Adamski (l.) und
Cornelia Schmidt verrieten Tipps und Tricks für die
Berufswahl im gewerblich-technischen Bereich
Das HAZ betreut derzeit 100 Hamburger Firmen. So greifen große Betriebe wie die Hamburger Hochbahn, der Hamburger Flughafen, Beiersdorf oder tesa auf die Expertise des Ausbildungszentrums zurück. Pro Jahr werden im HAZ mehr als 700 Auszubildende geschult, betreut und oft auch vermittelt – wer zu Beginn der Ausbildung keinen geeigneten Betrieb findet, kann auch erst einmal mit einer außerbetrieblichen Ausbildung starten.
Die vier Auszubildenden gaben den Teilnehmerinnen bei der Veranstaltung vor allem eines mit: Die gewerblich-technische Branche bietet eine riesige Chance und unzählige Berufsperspektiven: "Ich habe Einblick in so viele unterschiedliche Bereiche – das ist super! Ich kann mich in vielen Dingen ausprobieren und sehe am Ende meines Arbeitstages, was ich erreicht habe." Ein paar ihrer Arbeiten haben die vier Frauen auch mitgebracht. Neben einer Miniaturabbildung des Hamburger Fernsehturms, einem Puzzle, das gleichzeitig zu einem Würfel umgebaut werden kann, bis hin zu einem mit Sensoren ausgestatteten Laufband, hatten die Teilnehmerinnen der Informationsveranstaltung viel zu entdecken. Nach der Gesprächsrunde luden Stellwände mit hilfreichen Tipps und Tricks zu den vier Ausbildungsberufen noch einmal mehr zum direkten Austausch mit den Auszubildenden ein – Fragen zu Ausbildungsinhalten, schulischen Voraussetzungen oder dem Gehalt konnten hier noch einmal Face-to-Face geklärt werden.