Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert
Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt
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Mentoring an der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule
"Dass er die Schule besser kennenlernt, sein Deutsch verbessern kann und dass wir auch Freunde werden", so erklärt Schülermentor Mher das Ziel seiner Treffen mit Ali. Die beiden Jugendlichen bilden ein Mentoring-Tandem an der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule am Osdorfer Born. Dort werden neu zugewanderte Schüler/-innen durch ältere Schüler/-innen in ihrem ersten Jahr an der neuen Schule unterstützt. Die Mentoren/-innen sind selbst erst in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen und haben daher ein besonders gutes Gespür für die Herausforderungen ihrer Mentees. Im Interview mit Schulmentoren-Referent Markus Cramer erzählen Mher und Ali, wie die Mentoring-Treffen ablaufen und wie sie sich gegenseitig unterstützen.
Wie alt bist du und in welche Klasse gehst du?
Mher: Ich bin 14 Jahre alt und gehe in die 7d.
Ali: Ich bin 13 Jahre alt und ich gehe in die IVK 6d. (Anmerkung: IVK steht für Internationale Vorbereitungsklasse)
Ali, seit wann bist du auf dieser Schule?
Ali: Seit sieben oder acht Monaten.
Mher, wie lange bist du schon auf dieser Schule?
Mher: Seit fast drei Schuljahren.
Wie lange trefft ihr euch schon?
Mher: Vielleicht seit eineinhalb Monaten. Also ein, zwei Monate.
Ali: Das erste Mal habe ich dich in deiner Mannschaft gesehen.
Mher: Das war was anderes. Seit wann haben wir uns hier getroffen? Weißt du das noch?
Ali: Ich glaube … seit fünf Monaten.
Mher: Nein.
Ali: Seit vier Monaten.
Mher: Schon so lange?
Wie habt ihr euch kennengelernt? Habt ihr euch bereits im Fußballverein kennengelernt?
Mher: Da haben wir uns gesehen, aber da haben wir nicht so viel miteinander geredet. Am nächsten Tag in der Schule hat seine Lehrerin gesagt, dass ich ihm helfen werde, und danach habe ich mich mit ihm getroffen und geredet.
Wie oft trefft ihr euch?
Ali: Wir treffen uns jeden Freitag.
Was macht ihr während der Treffen?
Mher: Wir reden darüber, was wir so gemacht haben, und wenn Ali Fragen hat, dann stellt er sie mir. Wenn ich kann, dann antworte ich.
Was ist das Ziel eurer Zusammenarbeit?
Mher: Dass er die Schule besser kennenlernt, sein Deutsch verbessern kann und dass wir auch Freunde werden.
Ali: Ja, das stimmt.
Habt ihr das Ziel erreicht?
Ali: Ja, er hat mir viele Sachen erklärt.
Mher: Ja, ich glaube schon. Wir hatten jetzt nicht so ein richtiges Ziel, aber ich glaube, dieses Projekt ist für das da, was er gesagt hat, und ich glaube, teilweise haben wir das schon geschafft.
Mher, warum wolltest du Mentor werden?
Mher: Also, ich wollte jetzt helfen, weil ich früher auch einen Mentor hatte, der mir geholfen hat.
Ali, warum wolltest du Mentee werden?
Ali: Weil ich die Schule nicht so gut kannte. Ich wollte auch einen Freund haben, mit dem ich reden kann und den ich fragen kann, wo was in der Schule ist.
Wenn ihr Anderen erzählt, dass ihr ein Tandem seid, was sagen die dazu?
Mher: Weil ich mich freitags immer mit Ali treffe, wurde in meiner Klasse gefragt, wohin ich gehe. Ich meinte, dass ich ein Mentor bin und helfe. Sie haben gefragt, was ein Mentor ist, und dann habe ich ein bisschen erzählt.
Und was haben deine Eltern gesagt?
Mher: Die wissen das nicht so genau.
Ali: Nee, ich habe vergessen, es meiner Mutter zu sagen (lacht).
Vielen Dank für das Gespräch!