06.02.2019

Wir waren neugierig!

Speed-Dating bei der Hugo Pfohe GmbH

Viele Unternehmen können sich gut vorstellen, auch Geflüchtete bei sich auszubilden. Das Matching zwischen ihnen und den geflüchteten Bewerbern/-innen ist jedoch häufig eine Herausforderung für alle Beteiligten. Mit der Organisation von Azubi-Speed-Datings unterstützt die KWB den Prozess und ermöglicht so ein niedrigschwelliges Kennenlernen der beiden Parteien. Das Autohaus Hugo Pfohe empfing in diesem Rahmen neun junge Männer und stellte ihnen den Betrieb sowie die Ausbildungsberufe Kfz-Mechatroniker/-in, Karosseriebauer/in und Lackierer/-in vor.

Speed-Dating als Chancen für Unternehmen und Bewerber/-innen
 

Betriebsleiter Eric Hackenberg
entschied sich bewusst für die
interkulturelle Öffnung seines
Betriebs.

"Wir haben uns bewusst entschieden, zur Integration von geflüchteten Menschen beizutragen, indem wir sie in unsere Recruiting-Prozesse explizit einbeziehen", erklärt Eric Hackenberg, Betriebsleiter Hugo Pfohe GmbH Hamburg-Fuhlsbüttel. "Das Format Speed-Dating finden wir gut, weil wir einen ersten Eindruck über die Bewerber gewinnen können – und zwar nicht durch schriftliche Fakten, sondern durch die Personen selbst. Wir waren neugierig!", so der Betriebsleiter weiter.

"Auch für die Bewerber hat so ein direktes Treffen viele Vorteile. Bei formellen Bewerbungen lassen sich Potenziale schwerer transportieren und die jungen Menschen laufen Gefahr, durch ein mögliches Raster zu fallen. Beim Speed-Dating bekommen sie die Möglichkeit, sich persönlich vorzustellen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen", erläutert KWB-Referentin Hülya Eralp.

Gute Vorbereitung für den ersten Eindruck

Zusammen mit ihrer Kollegin Monika Ehmke lud sie die Bewerber im Vorfeld zu einem Workshop in die KWB ein. "Die jungen Männer können sich so gemeinsam und unter unserer Anleitung intensiv auf den Unternehmensbesuch vorbereiten", so Hülya Eralp. "Das gibt ihnen mehr Sicherheit und das Unternehmen kann sich darauf verlassen, dass es Bewerber empfängt, die sich mit dem Betrieb und den Ausbildungsberufen bereits ernsthaft auseinandergesetzt haben."

Beim Speed-Dating stellten sich die Bewerber als
auch die Mitarbeiter/-innen der Hugo Pfohe GmbH
einander vor.

Neun der elf Teilnehmer entschieden sich nach dem Workshop dafür, sich bei dem Automobilhandelshaus Hugo Pfohe vorstellen zu wollen. Am 24. Januar 2019 trafen sie sich vor Ort und wurden von Judith Schmidt, Assistenz der Betriebsleitung, Michael Marx, Leitung Ausbildung Fahrzeuglackierer, Peter Reeßing, Ausbilder zum Beruf Karosseriebauer/-in, und David Kreher, Auszubildender der Kfz-Mechatronik, freundlich empfangen.

Klare Erwartungen an die Bewerber

Nach einer Vorstellungsrunde berichteten die Mitarbeiter/-innen jeweils aus ihren Zuständigkeitsbereichen. Sie machten deutlich, dass in ihrem Unternehmen Werte wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, freundliche Umgangsformen und Loyalität wichtig sind. Die Ausbilder betonten zudem, dass sie sich grundsätzlich gut vorstellen könnten, ein bis zwei der motivierten Bewerber in ein Praktikum mit Aussicht auf eine Ausbildung zu übernehmen.

Spannende Einblicke in den Betrieb

   Abschließend durften die Teilnehmer noch
   die Werkhallen des Automobilhändlers besichtigen.

Um den Bewerbern noch einen besseren Eindruck vom Betrieb und den Ausbildungsberufen zu verschaffen, erhielten die Jugendlichen anschließend eine Werkbesichtigung. Die Werkstattleiter und der Auszubildende erklärten die Aufgaben der drei Berufe und demonstrierten die Tätigkeiten anhand der Fahrzeuge. "Für die jungen Männer war das ein spannender Besuch, den sie erst mal verarbeiten müssen", erklärt Hülya Eralp am Ende der Veranstaltung.
 
So geht’s weiter

Und was sind die nächsten Schritte? "Wir brauchen die kompletten Unterlagen der Bewerber: Schulabschlüsse, Arbeitszeugnisse, Praktikumszugnisse und ähnliche Dokumente", erläutert Betriebsleiter Eric Hackenberg. "Danach gibt es ein Auswahlverfahren. Anschließend werden wir uns wieder mit Frau Eralp in Verbindung setzen."

Fotos: © KWB
 

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